IT-Fachkräfte sind rar und der Fachkräftemangel spitzt sich zu. Laut dem Ergebnis der aktuellen Studie zum Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte des Digitalverbands Bitkom gibt es derzeit rund 82.000 offenen Stellen für IT-Spezialisten (Stand Dezember 2018). Mit diesem Wert hat der Mangel an IT-Fachkräften in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht und stieg im Vergleich zum Jahr 2017, in dem 55.000 Stellen vakant waren, um 49 Prozent.

Für die Studie wurden mehr als 800 Geschäftsführer und Personalverantwortliche in Unternehmen jeder Branche befragt. Dabei bemängelten 82 Prozent der Befragten einen Mangel an IT-Spezialisten, während es 2017 noch 67 Prozent waren. Außerdem gingen alle befragten Unternehmen außerdem davon aus, dass sich der IT-Fachkräftemangel in Deutschland zukünftig weiter verschärfen wird.

 

Personalsuche langwierig – im Schnitt fünf Monate für Besetzung offener IT-Stelle

Analog zum zunehmenden  IT-Fachkräftemangel gestaltet sich die Personalsuche ebenfalls als langwierig. Jedes dritte Unternehmen berichtete, dass IT-Jobs langsamer zu besetzen seine als andere Positionen und es durchschnittlich fünf Monate dauert, um eine offene IT-Stelle zu besetzen.

Der Bitkom-Hauptgeschäftsführer, Herr Dr- Bernhard Rohleder, betonte, dass IT-Spezialisten in allen Branchen händeringend gesucht werden, da die Digitalkompetenz aufgrund der zunehmenden Digitalisierung der Geschäftsprozesse auch in vielen klassischen Berufen rasant steigt. Drüber hinaus könnte der IT-Fachkräftemangel laut Rohleder auch bald schon eine bedrohliche Wachstumsbremse für die gesamte Wirtschaft sowie den öffentlichen Bereich aufgrund des Innovations- und Wertschöpfungsverlustes darstellen.

 

Software-Entwickler haben beste Aussichten auf dem IT-Arbeitsmarkt

Laut der Studie haben Software-Entwickler derzeit die besten Aussichten auf dem IT-Arbeitsmarkt. So vergeben drei von zehn Unternehmen aller Branchen mindestens eine offene IT-Stelle als Programmierer, gefolgt von Projektmanagern, Anwendungsbetreuern, Qualitätsmanagern und IT-Sicherheitsexperten. Auch ist ein Aufwärtstrend bei neuen Profilen wie Data Scientist oder Virtual Reality Designer zu verzeichnen.

 

Steigende Nachfrage lässt auch Gehaltsvorstellungen der Bewerber steigen

Neben fehlender Qualifikation und Kompetenz sind es vor allen die hohen Gehaltsvorstellungen der Bewerber, an denen die Besetzung der offenen IT-Stellen scheitert. So gaben drei von vier befragten Unternehmen an, dass Bewerber zu viel Gehalt fordern. Vier von zehn Unternehmen bemängelten außerdem fachliche Qualifikationen und ein gutes Drittel der befragten vermisst schlichtweg Soft Skills wie Sozialkompetenzen.

Besonders für den Mittelstand oder die öffentliche Hand sind qualifizierte IT-Experten, die sich ihren Arbeitgeber oftmals frei aussuchen können, deshalb kaum zu bezahlen.

 

Eigene Webseite ist für Unternehmer wichtigstes Tool für Personalsuche

Für die Personalsuche setzen neun von zehn Unternehmen vor allem auf die eigene Webseite und veröffentlichen ihre Jobangebote über ihre Karriereseite. Danach folgt die Personalsuche über doe Agentur für Arbeit und die Mund-zu-Mund Propaganda bzw. der persönliche Kontakt über Kollegen und deren Bekannte.

Jedes zweite Unternehmen nutzt außerdem Online-Stellenbörse oder Business-Netzwerke wie LinkedIn oder XING. Besonders Online-Medien bzw. Online-Stellenbörsen werden nach Angaben der befragten Unternehmen in den nächsten Jahren immer wichtiger für die Personalsuche. Aber auch Karrieremessen, Personalvermittler, Headhunter sowie Kooperationen mit Hochschulen und deren Netzwerken gewinnen laut der befragten Unternehmen an Bedeutung gewinnen. Klassische Kanäle wie Printzeitungen, Fachmagazine oder die die Agentur für Arbeit werden laut der Unternehmen eher an Bedeutung verlieren.

Quelle: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/82000-freie-Jobs-IT-Fachkraeftemangel-spitzt-sich-zu