Datendiebstahl

 

Vor einiger Zeit ist in Deutschland ein massives Datenleck bekannt geworden, bei dem Privatdaten von zahlreichen Politikern und Prominenten ins Netz gelangt sind. Betroffen seien vor allem ehemalige und aktive Mandatsträger. Nach Angaben des Nachrichtenmagazins Focus, das sich auf Angaben aus Sicherheitskreisen bezieht, wurden bisher 50 der geschätzten 1000 Fälle von Datendiebstahl als schwerwiegend eingestuft.

 

Heftige Kritik am BSI  – Bundesamt nimmt Aussage zurück

Wie die Tagesschau am 5. Januar 2019 berichtete, erklärte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zunächst, bereits seit Dezember 2018 über den erst am 04.01.2019 bekannt gewordenen Datendiebstahl informiert gewesen zu sein. Dafür erntete das Bundesamt heftige Kritik – vor allem von vielen Bundestagsabgeordneten, die erst aus den Medien erfahren hatten, dass sie betroffen sind. Nun nimmt das BSI seine Aussage zurück.

So wäre die Behörde Anfang Dezember nur von einem einzelnen Bundestagsmitglied über merkwürdige Bewegungen auf dessen Social-Media-Accounts sowie dessen E-Mail-Konto informiert worden, weshalb die Behörde von einem Einzelfall ausging. Erst im Nachhinein sei ein Zusammenhang zur Gesamtheit der massenhaft gestohlenen Daten festgestellt worden.

 

Keine Zuständigkeit für private Accounts  – CDU-Innenexperte fordert aktive Einbeziehung des BSI

Nach bisherigen Erkenntnissen handele es sich nach Angaben des BSI überwiegen um Angriffe auf persönliche und private Accounts der Betroffenen. Jedoch sei das BSI nur für den Schutz der Regierungsnetze zuständig. Für eine Absicherung von parteilicher oder privater Kommunikation von Mandatsträgern kann das BSI jedoch nur beratend und auf Anfrage tätig werden.

Gegenüber der „Welt am Sonntag“ sagte der CDU-Innenexperte Armin Schuster, dass er fordere, dass das BSI zukünftig aktiv in die IT-Abwehr des Bundestages einbezogen werden sollte, damit die IT-Sicherheit auf dem Sicherheitsniveau des Regierungsnetzes ist.

 

Bund prüft strengere Sicherheitsvorgaben

Nach Angaben von Justizministerin Katarina Barley (SPD) gegenüber der „Welt am Sonntag“ prüft die Bundesregierung auch strengere Sicherheitsvorgaben für Betreiber von Internet-Plattformen sowie für Software-Hersteller. So müssten Hersteller und Plattformbetreiber hohe Sicherheitsstandards und regelmäßige Updates gewährleisten.

Insgesamt zeigt der Vorfall, wie sehr das Thema IT-Sicherheit unterschätzt wird. Die Ermittlungen aber auch die politische Debatte laufen weiterhin auf Hochtouren. Bundesinnenminister Horst Seehofer plant derzeit ein Gespräch mit den Chefs des BKA und des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik, Holger Münch und Arne Schönbohm. Unklar ist jedoch, ob Details dieser Unterhaltung  öffentlich gemacht  werden.

 

 

 

Quellen:

https://www.tagesschau.de/inland/datendiebstahl-107.html

https://de.sputniknews.com/politik/20190106323506179-datenleck-politiker-prominente-schwerwiegend/

https://de.sputniknews.com/panorama/20190107323512513-trump-syrien-nacht-bka-bsi/