Trends des CES 2019

 

Vom 8.-11. Januar 2019 drehte sich auf der wichtigsten Technikmesse der Welt – der CES – vor allem um brandneue Trends wie faltbare Displays, autonome Autos und überall eingebautes 5G.

Seit einigen Jahren bestehen die Messemacher darauf, dass die ehemalige „Consumer Electronics Show“ nur noch mit der Abkürzung CES verwendet wird. Unterhaltungselektronik nimmt inzwischen nur noch einen kleinen Teil der Technikveranstaltung in Las Vegas ein. Die Messehallen öffneten am 8. Januar ihre Tore und zeigten rund 190.000 Besuchern die Trends der CES 2019:

 

Künstliche Intelligenz (KI) wohin das Auge sieht

Im Idealfall sollen digitale Assistenten den Kunden jeden Wunsch von den Lippen ablesen. In der Praxis funktioniert dies noch nicht einwandfrei aber immerhin verstehen Google Home, Amazon Alexa  und Co.  immer mehr von Usern gestellte Fragen. Bereits 2018 wurde ganz Las Vegas mit  Werbung für Google Home bestückt – dieses Jahr will Google noch einen drauflegen und versucht, ähnlich wie Samsung und Amazon, so viele Kunden wie möglich zu gewinnen.

Nach eigenen Angaben steckte Samsung bereits ganze 22 Milliarden Euro in den bisher eher mäßig beliebten Assistenten Bixby sowie in andere KI-Projekte. Interessant wird also, ob die Konkurrenz damit noch einzuholen ist.

 

Autonome Autos

Richtet man sich nach der Anzahl der einschlägigen CES-Events, müsste man davon ausgehen, dass autonome Autos kurz vorm Durchbruch sind. Doch wie so oft gehen Theorie und Praxis auseinander und die CES 2019 machte deutlich, dass das autonome Auto noch Zukunftsmusik ist.

Trotz vielversprechender Feldversuche, die beispielsweise Google mit Waymo praktiziert, zeigte die CES auch die Grenzen der Technik. So dürfen die vom Ridesharing-Anbieter Lyft eingesetzten und vom Zulieferer Aptiv autonom getrimmten BMWs nicht von der vorgesehenen Route abweichen und stehen deshalb schlicht oftmals im Stau. Die Zeit für vollautonomes und Fahren inkl. Ausweichroute ist deshalb noch nicht reif.

 

5G und IoT

In Deutschland wird der Mobilfunkstandard 5G hauptsächlich im Hinblick auf Geschwindigkeit und Abdeckung diskutiert. Auf der CES hingegen standen industrielle Anwendungen sowie das Internet of Things (IoT) im Mittelpunkt. In Las Vages präsentierten die US-Netzbetreiber deshalb ihre Pläne für den Mobilfunk der Zukunft. Klassische CES-Themen wie Smart Home, Smart Cities, digitales Gesundheitswesen oder autonome Fahrzeuge bekommen mit 5G einen neuen Entwicklungsschub.

 

Fernseher  mit 8K und OLED

Auch wenn die Unterhaltungselektronik auf der CES nicht mehr hauptsächlicher Bestandteil der Messe ist: Auch in Las Vegas wird man einem Fernseher nicht oder nur schwer aus dem Weg gehen können. Der Marktführer Samsung zeigte auf der CES erstmals ein OLED-TV mit Quantenpunkten, während LG einen aufrollbaren Fernseher präsentierte, der noch dieses Jahr in den Verkauf gehen soll.

Außerdem waren Displays mit 8K-Auflösung bei allen großen TV-Herstellern zu sehen, wobei der Unterschied zu 4K nur aus sehr kurzer Distanz zu erkennen ist. Auch ist der technische Aufwand, vier Mal so viele Pixel als bei 4K aufs große Display zu bringen, grundsätzlich überschaubar. Jedoch fehlt bisher der passende Anschluss, mit dem man die 33 Millionen Bildpunkte auf dem Bildschirm bekommt. Zwar ist HDMI 2.1 spezifiziert, jedoch gibt es noch keine ICs für die Datenübertragung mit 48 GBit/s. Passende ICs für HDMI 2.1 werden erst im Frühjahr 2019 erwartet.

 

Smartphones mit faltbarem Bildschirm

Auf der CES wurde auch das das vom chinesischen Hersteller Royale angekündigte FlexPai vorgestellt –  das erste Smartphones mit Falt-Bildschirm. Royale kam seinen großen Konkurrenten Samsung damit zuvor, der in San Francisco zwar bereits im November 2018 einen Blick auf sein faltbares Smartphone-Display erlaubte, das jedoch noch von einem Tarn-Gehäuse umgeben und damit noch kein fertiges Gerät war. Man vermutet, dass Samsung sein fertiges Falt-Handy Ende Februar auf dem Mobile World Congress in Barcelona präsentieren wird.

 

Virtual Reality und Augmented Reality

Obwohl der Hype um VR und AR zwischenzeitlich abgeflaut ist, gab es auf der CES zahlreiche Innovationen zu sehen, darunter beispielsweise neue VR-Brillen-Modelle der chinesischen Hersteller Pimax und Pico. Auch Oculus und HTC waren vor Ort. Die Facebook-Tochter brachte die Oculus Quest mit – die bereits angekündigte autonome VR-Brille mit Hand- und Positionstracking, die keine externen Kameras oder sonstigen Gerätschaften mehr braucht. Das heißt, für die Benutzung ist auch kein PC mehr notwendig, da im Headset ein eigener Prozessor steckt.

Auch HTC präsentierte in Las Vegas Neuigkeiten: Mit der Vive Pro Eye ist jetzt die Weiterentwicklung des Vive Pro VR-Headsets erschien. Das brandneue Modell ist mit Eye-Tracking-Sensoren ausgestattet, welche die Augenbewegungen des VR-Trägers genau erfassen können. Damit können beispielsweise Objekte in einem virtuellen Raum genauer gerendert werden, sobald der Blick auf sie fällt. Alles andere hingegen scheint unschärfer. Mit den Eye-Tracking-Daten können die Entwickler auch Heatmaps erstellen und ermitteln – diese Funktion interessiert die Betrachter auch am meisten.

 

Gadgets, Gadgets und nochmal Gadgets

Bekannt ist die CES vor allem für ihre unnützen Gadgets. Auch dieses Jahr gab es wieder etliche kuriose Produkte, darunter ein Roboterhund, der Pakete ausliefert und anschließend mit einem fahrerlosen Lieferwagen verschwindet oder ein riesiger Apparat in Drucker-Optik, der Kleidung zusammenlegt. Hauptsache Bluetooth oder 5G.